Wie Sie mit der Bewerbung einer gehörlosen Person richtig umgehen

Von Veröffentlicht am: 10. Oktober 2023

Sie haben eine Bewerbung einer gehörlosen Person bekommen, die die fachlichen Anforderungen erfüllt. Was müssen Sie wissen und worauf ist im Interview zu achten?

Soviel vorab – Bewerbungen von hörbehinderten oder gehörlosen Fachkräften sind eine grossartige Chance! Mit der Beschäftigung einer gehörlosen oder hörbehinderten Person gewinnen sie loyale Fachkräfte mit einem äusserst guten Gespür für das Zwischenmenschliche, die stark visuell und flexibel sind. Zudem tragen sie dazu bei, die Toleranz und den respektvollen Umgang unter allen Mitarbeitenden zu fördern. 

Als Unternehmen übernehmen Sie gesellschaftliche Verantwortung, die Belegschaft lernt, Hindernisse kreativ zu meistern, die Organisationskultur wird positiv geprägt und als Individuum gelingt es, den Horizont über das Gewöhnliche hinaus zu erweitern. Nebenbei fördert die Beschäftigung von hörbehinderten Mitarbeitenden das Employer Branding und stärkt das Kundenimage. 

Grundsätzliches für das Bewerbungsgespräch

  • Augenkontakt halten. In der Regel kann die hörbehinderte Person die Lautsprache gut von den Lippen ablesen. Vorteilhaft sind eine langsame und deutliche Sprache in Schriftsprache mit kurzen Sätzen. Bitte Dialekt vermeiden. Die hörbeeinträchtigte Person wird in der Regel in der Lautsprache antworten.
  • Block und Stift für Begriffe oder Wörter dürfen in Gesprächen dabei sein.

Gut zu wissen

  • In der Regel hat die hörbehinderte Person keine IV-Rente. Wenn eine Rente bezogen ist, liegt eine weitere Beeinträchtigung vor.
  • Gesprächstermine können von einer Gebärdendolmetschenden Person begleitet werden, die von der IV finanziert wird, selten können hörbehinderte Menschen auch von einer Arbeitsintegrationsunterstützung profitieren.
  • Grammatik und Satzbau unterscheiden sich von der Gebärdensprache zur Laut- und Schriftsprache, die geschriebene Sprache oder komplexe Texte können für gehörlose Menschen eine grosse Herausforderung sein.

Im Arbeitsalltag

  • Kommunikationsschwierigkeiten gelten für Betriebe mit Erfahrung mit hörbehinderten Menschen als durchaus bewältigbar.
  • Offenheit, Flexibilität und das Wissen über den Umgang mit Menschen mit einer Hörbehinderung sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Eingliederung
  • Organisatorisches:
    • Einarbeitung: allenfalls stärker Etappieren
    • Informationsfluss bewusst gestalten
      • Schriftsprache sprechen, gute Lichtverhältnisse, tendenziell eher langsam, von Vorteil mit deutlichem Mundbild und Einsatz von Mimik
      • Teammeetings mit Dolmetscher
      • Schriftlich: evt. Nachfrage, ob alles klar sei
    • Interne Prozesse:  Alarm- und Notfallszenarien ergänzen (z.B. mit Göttisystem inkl. Stellvertreter), telefonische Erreichbarkeit anderweitig organisieren
    • Evt. schriftliche Kommunikation gegenüber Aussenstehenden prüfen lassen

Sie haben eine Bewerbung einer gehörlosen Person bekommen, die die fachlichen Anforderungen erfüllt. Was müssen Sie wissen und worauf ist im Interview zu achten?

Soviel vorab – Bewerbungen von hörbehinderten oder gehörlosen Fachkräften sind eine grossartige Chance! Mit der Beschäftigung einer gehörlosen oder hörbehinderten Person gewinnen sie loyale Fachkräfte mit einem äusserst guten Gespür für das Zwischenmenschliche, die stark visuell und flexibel sind. Zudem tragen sie dazu bei, die Toleranz und den respektvollen Umgang unter allen Mitarbeitenden zu fördern. 

Als Unternehmen übernehmen Sie gesellschaftliche Verantwortung, die Belegschaft lernt, Hindernisse kreativ zu meistern, die Organisationskultur wird positiv geprägt und als Individuum gelingt es, den Horizont über das Gewöhnliche hinaus zu erweitern. Nebenbei fördert die Beschäftigung von hörbehinderten Mitarbeitenden das Employer Branding und stärkt das Kundenimage. 

Grundsätzliches für das Bewerbungsgespräch

  • Augenkontakt halten. In der Regel kann die hörbehinderte Person die Lautsprache gut von den Lippen ablesen. Vorteilhaft sind eine langsame und deutliche Sprache in Schriftsprache mit kurzen Sätzen. Bitte Dialekt vermeiden. Die hörbeeinträchtigte Person wird in der Regel in der Lautsprache antworten.
  • Block und Stift für Begriffe oder Wörter dürfen in Gesprächen dabei sein.

Gut zu wissen

  • In der Regel hat die hörbehinderte Person keine IV-Rente. Wenn eine Rente bezogen ist, liegt eine weitere Beeinträchtigung vor.
  • Gesprächstermine können von einer Gebärdendolmetschenden Person begleitet werden, die von der IV finanziert wird, selten können hörbehinderte Menschen auch von einer Arbeitsintegrationsunterstützung profitieren.
  • Grammatik und Satzbau unterscheiden sich von der Gebärdensprache zur Laut- und Schriftsprache, die geschriebene Sprache oder komplexe Texte können für gehörlose Menschen eine grosse Herausforderung sein.

Im Arbeitsalltag

  • Kommunikationsschwierigkeiten gelten für Betriebe mit Erfahrung mit hörbehinderten Menschen als durchaus bewältigbar.
  • Offenheit, Flexibilität und das Wissen über den Umgang mit Menschen mit einer Hörbehinderung sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Eingliederung
  • Organisatorisches:
    • Einarbeitung: allenfalls stärker Etappieren
    • Informationsfluss bewusst gestalten
      • Schriftsprache sprechen, gute Lichtverhältnisse, tendenziell eher langsam, von Vorteil mit deutlichem Mundbild und Einsatz von Mimik
      • Teammeetings mit Dolmetscher
      • Schriftlich: evt. Nachfrage, ob alles klar sei
    • Interne Prozesse:  Alarm- und Notfallszenarien ergänzen (z.B. mit Göttisystem inkl. Stellvertreter), telefonische Erreichbarkeit anderweitig organisieren
    • Evt. schriftliche Kommunikation gegenüber Aussenstehenden prüfen lassen